Dr. Christoph Morrissey: Burgfelden und Schalksburg im Hochmittelalter

Mittwoch, 24.1.2024: Vortrag Dr. Christoph Morrissey: Alte Skelette – neue Funde: Burgfelden und die Schalksburg im frühen Hochmittelalter.

Die 1892 freigelegten Wandmalereien in der Michaelskirche in Burgfelden erzwangen angesichts ihrer kunstgeschichtlichen Bedeutung den Erhalt des Baus. Anlässlich eher flüchtiger Bauuntersuchungen (1893-1896, 1943 und 1957) wurden in Folge zwei Vorgängerbauten aus Stein sowie etliche, meist beigabenlose Bestattungen aufgedeckt. In einem Steinkammergrab in der halbrunden Apsis des ersten Kirchenbaus sah man lange Zeit das alemannische Stifter- oder Gründergrab einer frühmittelalterlichen Kirche und verband dies zugleich mit einem fränkischen Herrschaftssitz. Mit guten Gründen ging hingegen die jüngere archäologische Forschung von einer hoch- oder spätmittelalterlichen Bestattung aus, die nur zufällig innerhalb der älteren Apsis zu liegen kam; eine Verbindung zu den Herren von Schalksburg kam ins Spiel.

Die Frage, wer hier wann bestattet worden war, blieb allerdings offen. 2004 konnten die als verschollen gegoltenen Skelette in der Osteologischen Sammlung der Universität Tübingen aufgefunden und mit neuen Methoden untersucht werden. Das überraschende und weitere Fragen aufwerfende Ergebnis dieser Untersuchungen gab Anlass, auf den aktuellen Stand der Forschung zur Michaelskirche einzugehen. Zudem war angesichts neuer Funde auf dem Gelände der Schalksburg der Frage nachzugehen, inwiefern dort schon in dieser frühen Zeit vom 7. bis zum 10. Jahrhundert ebenfalls Hinweise auf eine Besiedlung oder gar eine herrschaftliche Niederlassung zu sichern waren.

19.00 Uhr, Balingen, Landratsamt Zollernalbkreis (Sitzungssaal), Hirschbergstr. 29, Eintritt frei.